Welch eine Fülle – mehr geht nicht

Bezirksapostel Rüdiger Krause hatte sich angemeldet, einen Gottesdienst in Zeulenroda durchzuführen. Eine Fülle von Erwartungen und Vorfreude auf diese Begegnung kennzeichnete die Zeit bis zu diesem Gottesdienst am Nachmittag, zu dem auch die Nachbargemeinden Pausa und Greiz eingeladen waren.

Den Reichtum an Glauben, empfangener Liebe, ewigen Lebens, Früchten der Erde und Himmelsspeise besang der Chor zu Beginn des Gottesdienstes (Chorbuch Nr. 281). Das bewog den Bezirksapostel in seiner Predigt darauf einzugehen: Dies möge allen immer bewusst sein und es lohnt sich, darum zu kämpfen. Dabei ist es wichtig, so betonte der Kirchenpräsident der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland, aus Liebe zu Christus in seinem Sinne zu handeln. Wie Jesus selbst es tat, ist immer die „Jenseits-Perspektive“ – also die Sicht auf das ewige Leben und den Blick auf die Entschlafenen - gefragt. Damit wies der Bezirksapostel auf den ersten Sonntag im November hin. An diesem Tag wird der Entschlafenen besonders gedacht und sie können alle Sakramente empfangen. Jesus sorgte sich auch um diese Seelen und handelte entsprechend. 

Nach dieser Predigteinleitung wandte er sich dem Bibelwort aus Kolosser 1,19.20 zu. Dort heißt es:

"Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz."

Paulus, der Verfasser dieses Bibeltextes, wollte damit der Gemeinde in Kolosäa deutlich machen, dass in allem die Fülle nur bei Jesus Christus zu finden ist. Man ging und geht ja gern in die „Breite“ anderer Lehren als die des Evangeliums Jesu - auch heute. Jesus hat allen Menschen eine Fülle in seiner Schlichtheit und Klarheit hinterlassen. Diese gilt es festzuhalten und im Herzen zu platzieren. Der Gottessohn kommt jedem in der Fülle seiner Liebe, seines Friedens, der Gnade und des Trostes entgegen. Dies wird u.a. in seinem Gespräch mit dem reichen Jüngling deutlich. Er möchte erreichen, dass jeder auch die Fülle an Vergebung erfahren kann. Das Bewusstsein, von dieser Fülle profitieren zu können, möge sich auch auf das Gebetsleben und die Gedankenwelt in Vorbereitung auf den Festtag für die Entschlafenen auswirken. 

Der stimmgewaltige Chor unterstrich nach diesem Hauptteil der Predigt mit dem Lied: „Ich bin reich durch deine Gnade“ (Chorbuch Nr. 290) die Gedanken des Bezirksapostels.

In der Predigtzugabe des Apostels Ralph Wittich wies dieser zunächst darauf hin, dass Paulus allen Grund hatte, der damaligen Gemeinde dies zu schreiben. Der dabei verwendete Ausdruck „Fülle“ kann so verstanden werden, dass Christus alles für seine Nachfolgeschaft gegeben hat. Mehr geht nicht!  Der Tod am Kreuz ist Ausdruck dieser Fülle an Liebe.

Die Kinder der Gemeinde begrüßten vor dem Festgottesdienst die Amtsträger bei ihrem Eintreffen im Foyer des Zeulenrodaer Gemeindezentrums mit einem erfrischenden Lied . Neben dem aus Sängern der eingeladenen Gemeinden gebildeten Chor gestalteten Priester Dominic und seine Frau Roswitha mit Instrumentalmusik und Sologesang diesen Gottesdienst mit.